Laufendes Promotionsprojekt

Leila Kelley: Streaming The Black Female Body. Körperpolitik im Kontext von Serienkonsum und Repräsentation

Die Dissertation analysiert die Repräsentation des Körpers Schwarzer Frauen in Netflix-Serien und deren potenziellen Einfluss auf die Identitätsarbeit weiblicher Jugendlicher. Ausgangspunkt der Analyse ist die These von bell hooks, dass Darstellungen Schwarzer weiblicher Sexualität in der Popkultur oft von kolonialen Stereotypen geprägt sind. Die Arbeit zielt darauf ab, zu erforschen, ob aktuelle Serienproduktionen Fortschritte in Richtung einer vielfältigeren und empowernden Darstellung machen oder weiterhin diskriminierende Bilder reproduzieren. Basierend auf einer diskursanalytischen und visuellen Analyse werden Serien festgelegter Genres, die in der Kategorie „Black Stories“ auf Netflix zu finden sind, analysiert. Zentral sind die Fragen, wie Schwarze Frauen visuell repräsentiert werden, ob diese Darstellungen ein Bewusstsein für Mehrfachdiskriminierungen schaffen und welchen Einfluss sie auf die Identitätsbildung jugendlicher Zuschauer*innen auch Konsument*innen nehmen. Dabei wird das Spannungsfeld zwischen Empowerment und der Reproduktion von Stereotypen analysiert. Die theoretische Rahmung basiert auf Ansätzen des Schwarzen Feminismus, der Diskurstheorie und der Performativität. Sie wird durch medienpädagogische und medienkritische Perspektiven, welche die Bedeutung von Serien für jugendliche Lebenswelten beleuchten, ergänzt. Die Dissertation schließt eine Forschungslücke, indem sie die Darstellung Schwarzer Frauen in Streaming-Serien mit Blick auf deutsche und US- amerikanische Kontexte analysiert sowie medienpädagogische Handlungsmöglichkeiten für eine kritische Rezeption entwickelt.