Ausstellung
In der Ausstellung zeigen Studierende die Ergebnisse eines Seminars zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen: Autorität und Nationalismus sowie sexistische, antisemitische und rassistische Menschenfeindlichkeit scheinen in den letzten Jahren unter Jugendlichen salonfähig geworden zu sein. Insbesondere seit der Europawahl 2024 ist in den Medien von einem Rechtsruck bei Jugendlichen in Deutschland die Rede. Rechte Influencer:innen haben vor allem bei TikTok ein sehr junges Publikum, bei denen sich die scheinbar „einfachen Lösungen“ der Populisten verfangen.
Die Ausstellung befasst sich mit der Frage, wie sich die Neue Rechte in Sozialen Medien inszeniert und wie über Mode und Popkultur eine jugendkulturelle Identität produziert wird. Dazu werden aktuelle Phänomene, wie rechte Mode, Tradwives, Memes, die Verschränkung von Frauen- und Fremdenhass etc., untersucht, aber auch ästhetische und pädagogische Gegenstrategien des „Cultural Hackings“ und der „Creative Disruption“ reflektiert.
Intervenierende Praktiken
Reflexion zum Umgang mit problematischen, rassistischen und gewaltvollen Bildern
Susanne Wernsing weist im Kontext einer Ausstellung zu „Rassismus“ darauf hin, wie schwierig, die Auseinandersetzung mit solchen Bildern ist:
„Die kuratorische Herausforderung bestand darin, ein Phänomen auszustellen, das seine anhaltende und gewaltvolle Wirkmacht gerade durch das wiederholte Zeigen dieser Bilder und Instrumente entfaltet. Jede Ausstellung läuft damit Gefahr, Bildgewalt und Machthierarchien der Rassenideologie zu wiederholen und im Bildgedächtnis zu bestätigen. Wie können solche Exponate überhaupt so gezeigt werden, dass mit ihnen drängende Fragen der Repräsentation […] angemessen im Raum stehen?“
Im Anschluss an diese grundlegende Frage haben wir uns entschieden, in unserem Ausstellungskonzept die Bilder, die wir nicht ungebrochen zeigen möchten, in Form von verschiedenen Interventionen zu bearbeiten. Die konzeptionelle Idee „entzieht die Bilder der schnellen Rezeption“, so Wernsing. Erst ein zweiter Blick ermöglicht eine Reflexion der Bilder, die nötig ist, um ihren Inhalt diskutieren zu können.
Susanne Wernsing: „Ausstellen, was nicht gezeigt werden darf“, in: Susanne Wernsing, Christian Geulen, Klaus Vogel (Hrsg.): Rassismus. Die Erfindung von Menschenrassen. Göttingen: Wallstein Verlag 2018, S. 7-10.